Was haben die Science Fiction Fans in den 50er und 60er Jahren über die futuristischen Vehikel gestaunt. Kaum jemand hätte geglaubt, dass im Jahre 2014 Schwebebahnen, Skype-Meetings und Navigationssysteme Alltag sein würden. Warum also überrascht sein, wenn wir heutzutage von einem 3D-Drucker hören, der uns leckeres Essen ausdruckt? Richtig gehört, Essen. Es ist noch nicht ganz wie in dem Film „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, in dem ein Automat namens FLDSMDFR (Sprich: „Flitzem-deför“) durch Gedankenübertragung Essen auf den Teller beamt. Doch Essen in Druckform ist bereits Realität – jedenfalls für diejenigen, die auf Schokolade, Nudeln oder stehen. Oder auf Curry-Zimt-Mehlwurm Snacks, womit der Drucker einem weiteren Trend folgt – dazu später mehr.
Unser Essverhalten dient schon lange nicht mehr nur dem Sattmachen. Es ist verbunden mit Idealen, Werten und Vorstellungen. Köche müssen oder sollten sich darauf einstellen, dass verschiedenste neue Variationen, vegane Gerichte, Speisen für Allergiker und Diabetiker sowie gesunde, nachhaltige Portionen immer mehr in den Fokus rücken. Kurz: über Essen definiert sich mittlerweile ein bestimmter Lifestyle. Der Food Drucker ist ein Zeichen dafür, dass selbst die Technologie sich nicht davor verschließen kann.
Du bist was Du isst – daher die Neugier
Und weil uns das Essen so wichtig geworden ist, fordern wir auch Transparenz. Das erklärt die zunehmend offenen Küchen in Restaurants, viele kleine Sternchen am unteren Ende der Speisekarte oder Gütesiegel, die uns versichern, dass unser Essen aus der Region kommt und/oder fair gehandelt wurde. Ein Sushi-Restaurant in San Diego hat schon vor einem Jahr damit begonnen QR-Codes aus Reispapier auf ihren Fischprodukten zu platzieren. So kann jeder Kunde selbst recherchieren, was alles in seinem Essen steckt. Doch auch zu Hause soll es bald Hilfe geben. Die schwedische Firma Electrolux hat ein Messer konzipiert, dass auf den Namen „Smart Knife“ hört. Es schneidet nicht nur, sondern überliefert Daten zu Frische, Nährstoffgehalt, Bakterien und beantwortet per Spracherkennung Fragen zum Produkt.
Das „Smart Knife“ ist aber Zukunftsmusik und noch nicht auf dem Markt erhältlich. Ebenso der – so nennen wir ihn mal – Laborburger. Forscher haben aus dem Muskelgewebe von Kühen Stammzellen gewonnen, die in einer Nährstoffauflösung zu kleinen Streifen heranwuchsen. 20.000 dieser kleinen Streifen zusammengepappt, ergeben eine optisch typische Hackfleisch-Scheibe. Leider braucht diese Idee, die nicht nur Welthunger bekämpfen, sondern auch schmecken soll, eine Weile. In einem Video von Deutsche Welle wurde so ein Kunststück aber bereits gebraten.
Pulver und Schnecke – bald gemeinsam auf dem Teller?
Soweit die Innovation. Aber was essen wir in naher Zukunft? Dabei spielen vor allem Dinge wie Ressourcenknappheit, Gesundheitsbewusstsein und Ökonomie eine Rolle. Anders formuliert: Es soll wirtschaftlicher, umweltverträglicher und gesünder sein. Neben dem Vegan-Trend und Smoothie-Hype lautet das Stichwort: Ersatz. Da wäre zum Beispiel Pulver aus pflanzlichen Zutaten, dass in seiner Anwendung die Notwendigkeit von Eiern egalisiert. Massenhaltung von Legehennen könnte so eingeschränkt werden. Außerdem beinhaltet das Pulver Proteine und ist billiger zu produzieren. Dioxin, Vogelgrippeerreger und Antibiotika sind damit auch vom Tisch. Veganer und Allergiker wird’s freuen.
Der gewöhnungsbedürftigste Trend ist schon längst kein Geheimtipp mehr: Insekten. Sie sind billiger zu halten und zu „produzieren“. Sie sind proteinhaltig und besitzen ausreichen Fettsäuren, Mineralien und Vitamine. Etwa 1400 von ihnen sind essbar und angeblich sogar lecker. Spiegel TV hat bereits einen Kochkurs besucht, diverse Blogs veröffentlichen seit geraumer Zeit Listen über Käfer und Co, die wir bald essen werden. Selbst Restaurantketten wie „Mongo’s“ sind Krokodil, Känguru und Zebra noch nicht ausgefallen genug. Jeden Dienstag kann dort ein kleiner Teller knuspriger Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken verspeist werden.
In diesen Sinne: Lasst’s Euch auch in Zukunft schmecken!
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